Auch das Handkäse ließt in eine Statistik. Wieviel wird von wievielen Besuchern gelesen. Und was. Aber nicht, von wem. Besuchertracking fehlt noch. Bin schon froh, mit den Verrückten, die meine Texte lesen, nicht in Urlaub fahren zu müssen. Also. Aber heute habe sogar ich gestutzt. Die überwiegende Mehrheit las mein Tagebucheintrag zum Thema neue Bundeslegierung – von REgierung kann ja nun wirklich nicht die Rede sein. Sind meine Leser politisch? Nö, ne? Hilft eh nienichnix mehr. Erst nicht wählen gehen, dann hier ein paar Schenkelklopfer im Raum stehen lassen (schon voll genug, meine Hütte…) und anschließend gucken, ob innen auf dem Boden einer Rotweinflasche noch ein Wort zur Lage der Nation steht. Leute!
Nichts desto Trotz. Schon wieder hier. Muss. Ich habe das Geschwafel zum Koalitionsvertrag gesehen. Und den dazu passenden sogenannten Koalitionsvertrag, etwa so umfangreich wie die Bauanleitung zum berühmten Billy-Regal von IKEA. Damit konnten geübte entkryptizierer per Try and Error wenigstens temporäre Erfolge erzielen. Dank Presslufttacker, Expressleim, 12er Dübel und einer geleasten Hilti. Aber immerhin. Diese Regierung kann nur die Blumentöpfe gewinnen, die ich vor sie Frust vom Balkon schmeiße. Die Blumentöpfe. „Schade um die Geranien“ wird die SPD sagen. Schade um die Kreatur Geranie werden die Grünen sagen. Schade um den von ausgebeuteten Arbeiterhänden/Maschinen geformten Tontopf werden die Linken wettern. Schade, dass unten im Hof kein Neger/Islamist/Intellektueller stand, werden die Rechten sagen. Schade, dass ich ich nicht an Stelle des Blumentopfes im Hof zerschellte, sage ich, politisch ausnahmsweise völlig korrekt. Schade, das es soweit kommen musste, das werden die Nichtwähler sagen, wenn ihnen bewußt werden sollte in nüchternen Momenten, was sie angerichtet haben. Sauft weiter, zerebral entkernte aller Bundesländer, die Alkoholsteuer bleibt ganz sicher unangetastet. The big Dilemma.
Vier Jahre (mindestens) Westerwelles dummdreiste Fresse vor Augen wird es mir schwarzgelb vor Augen. Darf jemand, der mit Webdesign und Texten für Unternehmen so etwas schreiben? Na klar. Lieber schiebe ich die Wurst auf der Stulle, als zum Häkchen zu werden. Was ich krümme, bestimme ich, vor allen Dingen, wenn es um mein Rückrat geht. Aufrecht sitzt der Reiter zu Pferde. Das aber kann man Politclowns wie Westerwelle im Leben nicht vermitteln. Aber dieses Land hat schon ganz andere Pfeifen überlebt (oder ausgesessen). Fragt sich nur, wie niedrig es seine Ansprüche herabzusetzen in der Lage ist. Ach Genschman, was waren das für Zeiten…
Zufall, dass die Seiten des „Koalitionsvertrags“ perforiert sind? Vierlagig? Weil er für den Arsch ist?
Langsam werde ich neidisch auf Italien. Berlusconi bewegt immerhin etwas. Sich. Immer wieder auf und nieder…