Man reiche mir ein Feindbild. Bunt? Farbe? Color? Dumpfbacke! Natürlich schwarz-weiß. Wir reden hier von Feindbildern und nicht von Urlaubsfotos. Feindbilder gibt es viele – in Deutschland besonders – aber unter der ausufernden Auswahl das Richtige wählen? Wie?
Gut. Zuerst muss die Frage geklärt werden: wozu? Ich meine, welchen Zweck soll das angestrebte Feindbild erfüllen? Aufnahme in einen Verein, eine Partei, eine Kirche, eine Sekte? Ich mache da keinerlei Unterschiede, wie auch, aber da ich – noch – nicht selbst zum Feindbild werden möchte, leugne ich. Das wiederum ist im Moment höllisch en Vogue. Besonders in Sekten, Kirchen, Parteien und Vereinen. Wir sind Papst? Ich nicht. Ist Westerwelle übrigens schon mit dem Fallschirm? Nein? Egal, das Wetter war auch schlecht. Ach ja, der Zweck. Nehmen wir mal an, man möchte in einem Forum punkten. Sehr hypothetisch, wer will das schon. Aber nehmen wir mal an. Dann muss ein Feindbild her. Prompt habe ich eine ellenlange Diskussion und werde bemerkt. Immerhin. Aber etwas kurz gedacht. Ist es dem Verfasser egal, wer bemerkt? Und was dabei denkt? Wohl kaum.
Also muss zuerst die Zielgrupe ermittelt werden. Soso. Heribert Schlunzinger aus Leichtleben an der Schlappe möchte – wer hätte das gedacht – FRAUEN erreichen, besser, von denen Feedback erhalten. Wie aber geht das? Richtig: durch polarisieren. Das ruft immer Reaktionen hervor. Immer. Nun stellt sich die Frage nach dem Wie? Am einfachsten funktioniert das mit Verallgemeinerungen: Dicke Frauen sind schrecklich, unförmig, können sich nicht beherrschen und sowieso unästhetisch. Kurzbeitrag, schnell getippselt und abgeschickt, am Besten am Montagmorgen. Vor lauter Federn ist im Forum kein Buchstabe mehr zu sehen. Aber: Auch schlanke, ranke, gut gebaute, die unter Umständen angesprochen werden sollten, sind? Frauen. Von Solidarität unter Männern habe ich irgendwann irgendwo irgendwas gehört – Frauen sind es. Meist. Solange unser Heribert weder Model, Millionär oder Superstar ist, Solidarität hat gesunde Grenzen. Fazit? Klappt nicht.
Weicheier. Ja, genau, der feminine Mann, der Bedarfsbetroffene Cordhosenträger mit Eingriff, schlechtem Gewissen beim Autofahren und Strickerfahrung. Oder der Megamacho, der mehrmals täglich will – und dann immer alles aufisst -, mehrmals täglich kann – und dann das Leergut überall rumstehen lässt und ansonsten nicht automobil kräftig tiefer gelegt ist. Oder der testosteronsüchtige Pumper, deren Muskeln zwar aus Stahl erscheinen, die aber nicht in der Lage sind, über Kopf ein Leuchtmittel zu wechseln. Oder Durchgeistigte, die jede Pointe versauen, weil sie falsifizierbar ist. Jaaa – geht’s noch? Das eigene Nest beschmutzen? Fazit? Klappt auch nicht.
Könnte das mit dem Feindbild gar ein Irrweg sein? Oder greift die Erkenntnis, dass Millionen Fliegen nicht irren können und daher der Verzehr von Fäkalien durchaus empfehlenswert sei?
Es geht auch anders. Ganz anders. Man(n) gebe der angestrebten Gruppe – in der Mehrzahl noch Frauen(und die Betonung liegt auf noch) – einfach das, was sie haben will. Was aber will nun diese Gruppe? Versuchen wir es mit Betroffenheitslyrik. Herzzerreißendes über verloren gegangene Partnerinnen (Frauen sind aber auch was von böse, ist doch wahr, ehrlich jetzt), schwere Schicksalsschläge (das kann bei einem Mann schon mal eine Blähung sein, Kerle sind sensibel, das Wehleidig möchte ich NICHT gehört haben, nein, wirklich, Frauen…) oder Heldentaten. Da allerdings sollten Frauen das Fernglas verkehrt herum halten, das gleicht den kleinen Perspektivenfehler wieder aus. Kleiner Tipp. Frauenversteher. Klar doch. Telefonnummer? nicht hier. Und? Klappt das? Doch, es werden sie einige melden, kitschige Sticker kleben, den Messie verstopfen. Mein Tipp: den Erfolg genießen und in keinem Falle eines der involvierten Profile aufsuchen. Ausnahmen: eine Wohnung ab 4. Etage aufwärts, einen guten Therapeuten oder den Willen, vieleicht doch mal einen Darkroom zu testen. Fazit? Klappt auch nicht. Himmel.
Wie? Was? Geht nix? Mit der Brechstange lassen sich Türen öffnen, das war’s dann auch. Bewährt haben sich Schlüssel. Die passen eher auf Sicht. Oder durch vorsichtiges Probieren. Mit Geduld und Augenmaß. Respekt. Mit ehrlichem Interesse, Anteilnahme. Mit Humor, Witz. Hirn statt Horn. Da draußen. In diesem – Leben? Real?
Was für eine Gesülze. Da fahre doch die Faust krachend auf das halbrunde Tischchen, bis der Kaffeepott zittert. Schön brav den Finger aus dem Po und ab auf die Taste, Schlingel. Nicht gewohnt, was? Hier den erhobenen Zeigefinger markieren? Und hinter dem Rücken das Mittelfingerchen Richtung Monitor, was? Kleiner PhrasenGröFaZ, anschleichen, ausspähen, zu texten und abschleppen? Anschleimen, was? Das Gehabe sollte man Dir aus dem Hirn prügeln, alte Kollerkelle. Bitte was? Kollerkelle! Immerhin. Das Werk findet Anerkennung. Rüpel. So aus der Rolle fallen. Ist doch so. Farbe bekennen. Nicht nach RAL. Du kennst doch den Unterschied zwischen Rückrat und Wirbelsäule? Aber den zwischen Freund des Hauses und Hausfreund schon, oder? Nein? Der Freund des Hauses kommt, wann er will – und der Hausfreund will, wenn er kommt. Was – Machowitz. Worüber reden wir eigentlich?
Es stimmt nicht. Nein. Das hier ufert nicht aus. Ich erhelle gerade. Irgendwen. Mit Erkenntnisgewinn. Eine 100 Watt Glühlampe kostet nach 1.500,00 Stunden 274,00 ! Sind die bescheuert? Warum so lange warten? Greifen, ab zur Kasse, 10 Minuten, 60 Cent. Bumm. Blond ist blöd und meine kurz. Hat irgendjemand noch ne Idee, was hier geht? Klum kommt erst Donnerstag. Der Restauranttester? Vergessen. Zwischen Fische füttern, Gassi und dem Abendprogram ist Zeit genug zum Tippseln. Nicht meine Schuld. ICH lese den Blödsinn nicht.
Was ich suche? Guten Morgen, Frau Salzmann! Prügel den Hering aus der Salzlake und er wird dennoch keine Antwort haben. Dennoch im Sinne von jetzt erst Recht nicht. Das mit der Kleinschreibung gleich stecken lassen. Ich bin Autodidakt. Nix für Stammheim, aber nicht ungefährlich. Stammheim? Kennt ihr nicht? Jugendherberge für Staatsverneiner in den 70ern. Nein, nein, nein, Irrtum vom Dienst. Vom Amt wäre zu teuer. Beamte. Die werden 2009 nicht mehr versetzt, sondern umgebettet. Au weh. Eclair. Aber ich habe gefunden worden, also habe ich fertig. Und diese Hände mit den unleugbaren Altersflecken (Ende April, Ende April) machen aus purem Spaß, was sie wollen. Einfach so. Spontanität ist, was? Freunde des weichgespülten Briefkastens, Spontanität ist, wenn ich mir nach dem Veröffentlichen den Text durchlese. Vom Verstehen sprach keiner. Autodidakt. Himmel. Alleine dieses Wort. Liegt irgendwo zwischen Automobil und Diktatur. Apropos – was sagte doch gleich dieser Mielke?
“Ich liebe euch doch alle!”
Immerhin. Ein perfekter Feindbildschnappschuss.