Übersetzungen sind enorm hilfreich. Oder Untertitel. Besser aber Übersetzungen. Es sei denn, man wäre Amerikaner. Oder Engländer, Ire (meist), Anglokanadier und wer-weiß-was, kurz, einer, der Englisch als Muttersprache hat, wenn man hierzulande von den 23,81% Fremdwortanteil einmal absieht. Sicher gilt das nicht für Chinesen, aber die dürfen noch nicht so recht mitspielen. Wie die Japaner. Aber wer schon rohen Fisch ist, muss sich nicht wundern. Oder die Franzosen. Die fühlen sich gleichzeitig als dieses gallische Dorf und eine Superweltmacht. Was im Ergebnis französische Autos hervorbrachte, mehr Käsesorten als Tasten einer chinesischen Schreibmaschine, Kollaborateure und die Marotte, jedem offiziellen Ding den Anhang ‚de France‘ zu verpassen. Die brauchen keine Übersetzungen, sondern ganz einfache Geräte, damit sie keine Übersetzungen brauchen, zum Beispiel eben französische Autos. Oder eben Käse. Aber ich schweife ab…

Übersetzungen also. Besonders wichtig, um Software zu benutzen, die in nahezu allen Fällen nur Englisch versteht. Gut für die oben genannten. Schlecht für den Rest. Schulenglisch ist nett, um in Holland ein Bier zu bestellen, das war’s dann aber auch. Bei einer Limo in Brüssel wird’s schon schwieriger, eine komplette Mahlzeit in Brighton würde ich lassen, wie das Essen in England insgesamt. Das führt uns im Moment aber nicht weiter, denn wir möchten ja unseren Kunden gerne ein Shop-System im Internet anbieten, das dieser dann auch versteht. Wenn Kunde H. aus K. erst einmal die Kreditkarten-Nummern seiner Kunden veröffentlicht und stattdessen die Artikelnummern zu PayPal sendet, ist es bereits zu spät. Wollsocken sind angenehm, in diesem Falle aber müsste sich der Verursacher warm anziehen. Sehr warm.

Um dies zu verhindern, wird Software – hier wäre die Übersetzung ‚Weichware‘ NICHT angebracht – lokalisiert, was wiederum nicht versoffen bedeutet, sondern den Sprachen und kulturellen Gepflogenheiten der Kunden angepasst. Das ist auch der Grund, warum fast alle Isländer Englisch sprechen. Sorry. Handelt es sich bei dem Objekt der Begierde um professionelle, anders, um kommerzielle – was aber auch nichts miteinander zu tun haben muss – Software, tun dies (meist) professionelle Übersetzer. So weit, so gut. Wenn…

Ja, wenn diese Übersetzer nicht ganz offenbar den Umgang mit der Software via Muttermilch aufgesogen hätten und so den beginnenden Benutzern mit einem Feuerwerk von Fachtermini und verschütten würden, das neben Latein, Altgriechisch und Psychologie auch ein Informatikstudium vorauszusetzen schein. Schlingel, die. Zum Glück aber gibt es Autoren, die so genannte „Dummy“-Bücher herausbringen, die den verschreckten Mäuseschubser liebevoll an die Hand nehmen und durch das organisierte Chaos eines Computerprogramms lotsen. Danke, ihr weißen Ritter. Die Bücher kosten übrigens extra. Ein Schelm, wer naheliegendes dabei denkt.

Dann aber gibt es sogenannte freie, also nichtkommerzielle Software, Freeware oder unter GPU-Lizenz komponierte, an der sich ein Heer freiwilliger Programmierer zu schaffen machte, um den Kommerziellen das fürchten zu lehren. Oder den Verwendern – Benutzer klingt so…

…verdammt…

…unromantisch?

Die Übersetzungen funktionieren genauso. Zahlreiche Helferlein nehmen sich Zeile für Zeile vor und übersetzen. Toll. Wenn ein Haufen Programmierer vor sich hin programmiert und dann alles zusammengeschmissen wird, funktioniert es einfach nicht, wenn einer oder mehrere gepennt haben oder ihr Handwerk nicht verstehen. So einfach ist das. Und so effektiv. Bei der Übersetzung ist das leider anders. Beispiel gefällig?

„You can only use the credit card payment method with the uc_recurring handler.“

Das ist Englisch. Daraus machte der bemühte Freizeitdolmetscher:

„Mit der uc_recurring Einstellung können Sie nur Kreditartenzahlung verwenden.“

Ach so? Dann ist diese ‚uc_recurring‘-Einstellung ganz schöner Mist! Leider aber bedeutet der Originaltext eher folgendes:

Sie können die Kreditkarten-Zahlungsmethode nur mit dem ‚uc_recurring‘-Steuerungsprogramm nutzen.

Ähnlich kann so anders sein. Aber offenbar sind linguistische Feinmotoriker vom Aussterben bedroht. Aber das ist nicht alles. Deppenleerzeichen, sinnlose Aneinanderreihungen von wörtlich übersetzten Substantiven, von denen das Zweite meist kleingeschrieben wird, bis zu vier unterschiedliche Übersetzungen (Interpretationen?) eines Begriffs innerhalb der Übersetzung eines Software-Moduls (KEIN Deppenleerzeichen, Bindestrich!), Kommata nach dem Zufallsprinzip, grob falsche Übersetzungen in sensiblen Bereichen, völlig unverständliche Sätze, die das englische Original besser verständlich werden lassen, kurz, alles, was die eigene Sprache besonders macht, verschwindet im Wortmüll (hier schlug die Rechtschreibkontrolle von Word übrigens gerade Torfmull vor…) des eigenen Unvermögens. Dabei sein ist alles. Yo, Mann.

Die sprachähnlichen Geräusche voll-krass-gucksssu-Machos, die das Kopftuch offenbar innen tragen, gepaart mit Simsendeutsch, Chatsprech und GZSZ-Gestammel eskalieren im Versuch, zu übersetzen, was den eigenen Horizont schon lange übersteigt. Ehrlich, es ist oft anstrengender, Deutsch ins Deutsche zu übersetzen als ersatzweise per Try and Error zum Ergebnis zu kommen oder dem Original zu folgen.

Mein mentales Bäuerchen ist gemacht, der Kragen passt wieder und ich kann weiter machen. Übersetzen. Englisch-Deutsch und Deutsch-Deutsch. That’s it!

Oder sind Sie viellecht ein Default Product Shipping Type?