Papa, Admin hat gesagt…
Halt. Was Papa? Wer Admin? Wieso gesagt? Beginnen wir von vorn. Ungewöhnliche Blickrichtung für mich, aber immerhin. Also: auch ein Admin kann einen Admin haben, der all das Administriert, was ich nicht administrieren darf, weil ich es nicht administrieren soll und/oder kann. Der Admin vom Admin. Oder aber Überadmin.
Ob er aber überm Oberadmin steht, oder aber überm Unteradmin steht, oder aber überhaupt nicht steht, ist nicht gewiss. Melodie bekannt. Obwohl: eigentlich steht er neben dem anderen Oberadmin, oft hinter mir, manchmal neben sich, immer aber zu seiner Arbeit. Als Admin. Aber immerhin.
Das, was ich am besten von ihm kenne, ist sein erhobener Zeigefinger. Wenn ich mal wieder mein Passwort verschusselt habe. Oder weil mein Dummy ohne www läuft und der virtuelle Server dann nicht weiß, wo er mit Handkaas hin soll. Auch wegen dem einen A mehr. Oder wenn ich mal wieder über die Ansage seines Anrufbeantworter lachen muss, weil sich da Mediendesign eher anhört wie Mädchendesign (wäre ich sicherlich auch Kunde). Und Charly heisst mein Admin auch nicht. Und mein einziger Papa ist Papa Buntbarsch, der dafür aber sowas von Papa ist, dass es bald nur noch eine gigantische Zebrabuntbarschpopulation im Becken gibt. Was wiederum eigentlich nicht zum Thema gehört. Aber manchmal ist eine Erklärung hilfreich. Wegen der Überschrift.
Toll. Jetzt habe ich vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. Bravo. Stolpern in meinen Blog wie die Säufer an den Tresen und wollen alles ganz genau wissen. Und ich sitze hilflos vor meiner Tastatur, es ist Samstag, 7:02 Uhr in der Früh, im Zimmer läuft der Fernseher, der Kaffee ist auch kalt, Heiner Müller immer noch tot und ein deutschsprachiges Fontanellenbiotop schreit nach Atzung. Fließbandliteratur im Internet. Da muss man ja schlechte Laune kriegen. Wenn Reich-Ranicki meine URL bekommt, bin ich geliefert, erst recht, seit die Heidenreich sich um Wuschelkopf und Kragen gepöbelt hat. Aber ich werde eines Tages den Preis auch ablehnen. Oder handeln. Äpfel. Drei. Ich habe sie nicht verstanden.
Ach ja. Mein Adminadmin. Der hat mir die Flötentöne beigebracht. Wie am Rechner so mit Beats. So wurde aus arg verschraubten Tracks mit Fruity Loops ein Techno Live Act. Ein dicker Mann. Ein alter Mann. Zwei Notebooks auf Pump. Ein Mischpult. Zwei Miditastaturen. Das ganze synchron, extrem flott, recht laut und sehr speziell. Hat er auch administriert. Software, Töne und meine Nerven. Oft genug. Meine Nerven. Denn die Ruhe hat er weg. Besser für alle, die täglich mit Rechenknechten knechten. Weil die sich nie irren. Das ist unmenschlich. Und deswegen können wir nicht wirklich mit ihnen. Und im Zimmer läuft noch der Fernseher, der zweite Kaffee ist eindeutig zu heiß, es ist mal wieder 7:18 Uhr, draußen dämmert es noch nicht – mir aber schon: wer bis hierher noch liest, empfängt entweder Harz IV, ist selber Admin oder hat als Kassenpatient immer noch keinen Termin beim Therapeuten bekommen. Typische Admingeschichte halt.
Wie komme ich am besten aus dieser Nummer raus? Leute, es ist so lästig. Prima Notebook, sauschwer, riesiges 20″ Display und alles – aber diese Tastatur… Das M ist indisponiert und möchte mit Nachdruck betätigt werden. Aprospos – natürlich kann man diese ganzen Texte nachdrucken. Wenn mein Name genannt wird und…
Das war’s. Genau. Mein Admin hat gesagt, dass es kein Problem wäre, so ein Donation-Knopf einzubauen als Plugin für PayPal. Spenden für den Schreiberling. Ein paar Euros für die Texte oder eine größere Summe, damit ich endlich aufhöre. Oder umgekehrt. Weiß gar nicht, wie ich jetzt darauf gekommen bin. Hartz IV? Kaffee? Aber immerhin…