Ich möchte mein Zimmer neu möblieren und weiß nicht, ob ich tun muss, was ich denke, wenn ich meine Beine unter meinem Tisch strecke. Weiterhin. Immerhin ist der Teppich bezahlt. Ich esse derweil Oliven aus dem Glas. Die sind auch bezahlt. Meine aktuellen Gedanken behalte ich für mich, im Internet ist alles immer allen zugänglich, selbst eine Staatsanwaltschaft kann mittlerweile unterschiedlichen Buchstaben unterschiedliche Bedeutungen zumessen. Oliven aus dem Glas sind die Lösung, mein Balkon reicht für Geranien, bis zur Brüstung und mir völlig aus. Lediglich. Selbstbeschränkung als Rezept.

Mein Tischlein-verdreck-nicht ist lediglich von mikrofaserlicher Struktur, eingeschränkt kochfest. Es reinigt zweckentfremdet Olivengläser nach Inhaltsgenuss leise und effektiv, dem praktischen Tuch in wiesengrün ist es derb egal, es reinigt unabhängig von Konfession, Verfallsdatum und – in gewissem Umfang – Oberfläche ohne Oberflächligkeit zuverlässig und von hoher Qualität. Nur meine Geranien bekommt es nicht. So ein praktisches Textil eckt nicht an. So ein praktisches Textil ist auch taktil immer up-to-date, wenn auch olfaktorisch leicht mal anrüchig in Begleitung böser Stoffe.

Das Zimmer bleibt, wie es ist. Meine Beine bleiben unter dem Tisch. Die Oliven haben Zwischenstation Bauch schon wieder verlassen und sind weiter gezogen. Aktuell habe ich keine Gedanken und fühle mich damit im Einklang mit meinen Geranien, obwohl, bei denen weiß man nie, welche Gemeinheit sie gerade austreiben, die Bösen. Auch auf dem Balkon. Nebenbei: Schwangerschaftsstreifen machen auch quer nicht schlank.

Unbedarfte Leser könnten zu dem Schluß gelangen, dass vorangegangene Zeilen krank seien, skuril und ihre Belanglosigkeit nicht oder nur unzulänglich verbergen können. Um das abschließend würdigen zu können, wäre vorab festzustelleen, um welchen Zeilentyp es sich handelt. Eine Küchenzeile beispielsweise steht für sich.