Weich in der Birne, aber unheimlich hart im Abgang. Stuhl ist keine Frage der Bildung, Gestühl eher, alles eine Frage der pekuniären Potenz. Das wiederum hat nichts mit Birne zu tun, so weich sie auch sein mag. Abgang, Bello. Themenwechsel, der Deutsche ist weniger analorientiert, wie uns der neidische Rest der Welt wahrhaben machen möchte. Der Weltkriegsmalus ist weitgehend aufgebraucht, der Plebs fährt global weitgehend japanisch, kocht Dose und bildet allenfalls kariöses. Neidfaktor. Gut, ich lebe da, wo nahezu alle Afrikaner, Afghanen und ungebildete Türken leben möchten. Gut, ich verstehe die Sprache. Aber ist das ein Vorteil? Die Sprache zu verstehen, wenn Inhalte fehlen? Putziger Gedanke: Kinder mit Migrationshintergrund lernen von Basicdeutschen lebendiges Sprachgut via Amtshilfe. Der letzte nativ speaking German stümpert selbst im Kauderwelsch amputierten Rumpfsprech durchs Schulabschlussleben. Anal oder nicht, der Wortschatz schmilzt zusammen wie Schlagsahne inmitten einer Kernfusion. Man darf das erste via SMS getippselte Buch mit Freude erwarten. Die sieben Seiten passen unter jedes Stuhlbein, ein Freud, wer böses dabei denkt. Macht aber nix, unter der Volksseuche Alllohol ist auch dieses kulturpessimistische Spätwerk immer wieder ein neu entdecktes Vergnügen stetigen Missverständnisses. SMS – tolle Idee. Eigentlich. Garantiert Sprachlosigkeit und fröhliches aneinander vorbeitippseln unverständlicher Inhalte. Zur Freude von Scheidungsanwälten, Telefonseelsorgern und ebenso überflüssiger Beiträge in werbefinanzierten Gesprächsrunden zerebral entkernter Medienopfer. Klick.

Gespräche. Wenn zwei synchron schwimmende Moosbarben das Maul im Gleichtakt auf und zu sperren, fließt da mehr Information von Kieme zu Kieme, als in der erdrückenden Mehrheit aller aus unerfindlichen Gründen exekutierter sogenannter Gespräche, die letztlich nichts weiter sind als durch Schlüsselreize ausgelöste Absonderung der jeweiligen Lieblingsmonologe, ein Gähnen reicht da schon, ein Niesen, ein popeln im Zahn nach altem Rindfleisch. Schon mal in die vor Angst geweiteten Augen eines überrumpelten Gegenübers geschaut, nachdem man nicht nur unerwartet zugehört hat, sondern im Anschluss auch noch eine Frage zum Inhalt des gehörten stellte? Im schlimmsten Fall gibt es direkt auf die Kauleiste. Direkt. Auf die Kauleiste. Harter Abgang!

Stressresistent? Man besuche ein Internetforum, gehe in einen beliebigen Thread und beziehe Stellung zu einem Beitrag. Kritisch. Wenn über einen nicht gleich eine Fatima gehängt wird oder verbales Blut fließt, darf sich nicht wundern, in Guantanamo zu landen oder als vermeintlicher Kinderschänder mit Funkmäusen gesteinigt zu werden. Mindestens. Jeder 158cm Honk mit Blähbauch und Haarausfall mutiert online zum Überterminator und Blockwart der gerechten Weltallgemeinheit. Weibliche Besucher von Singleportalen wissen das. Von den Pulitzerpreisträgerinnen mit Klumfigur und Gateskonto mal ganz zu schweigen, meine Herren. Wer da mitmischen kann, der IST stressresistent. Oder unfassbar dämlich. Diese Spezies begreift das reale Leben als Feldversuch in fremden Körper. Oder glauben Sie im Ernst, der hier tippselnde Blogger hat Ähnlichkeiten mit einer real existierenden Person? Wer er – also ich, Sie haben es sich sicher schon gedacht – dann noch auf freiem Fuß und nicht unter Sedativum und Antidepressivum mit Lederriemen fixiert sicher weggesperrt, um kein das Öffentliche wohl gefährdendes Spieglein, Spieglein an der Wand zu sein? Ich kann nicht real sein. Niemals. Keine drei Stunden würde ich es mit mir aushalten, keine zwei Bier lang, oh nein, nur Selbstgespräche erfüllen das Kriterium gleicher Augenhöhe und kompatiblem Resthumors. Da würde ich mir doch lieber die eigenen Texte anonym per Post zusenden, aus dem Ausland, wechselnde Drucker, Camouflage perfekt. Nein, ich bin ein Avatar, eine Projektion dessen, was Sie denken würden, wenn Sie sich trauen dürfen könnten. Nein Sie bin ich auch nicht, wenn Sie mich für sich halten, sollten Sie sich schleunigst in psychiatrische Behandlung begeben oder ich mich oder wir uns zwangsläufig beide in Personalunion. Himmel, was für ein Gedanke. Gehen Sie sofort raus aus mir, Wotan, weiche!

Das kommt davon, wenn man sich nolens volens der gewohnten Hülle entledigt, Wurzeln gehören nun mal nach unten, das verbessert Wachstum, Standfestigkeit und hilft dem Klimawandelwandel. Jeder Gedanke eine feine Laubsägearbeit am eigenen Ast, wäre doch ein leichtes, dem Specht in uns das lästige Loch zu stopfen. Nachhaltig. Aber ich schweife ab.

Oder?