Ich jetzt auch. Twitter. Neugier befriedigen. Wie hier unschwer zu sehen. Auf der Startseite. Lange werde ich das nicht durchhalten. Was für ein überhypter Blödsinn. Die Welt in 140 Zeichen vernetzen. SMS-Dumpfbratzigkeit weiter verbreiten. Sprachlosigkeit. Wieviele Zeichen bin ich jetzt bereits drüber, ohne auch nur eine ansatzweise interessante Botschaft vermittelt zu haben? Geschweige denn, Sprachkultur? Ohne Twitter würde der Iran nicht statt finden? Wäre der Willkür Tür und Hosenstall geöffnet? Follow? Das Poperzenuniversum unterteilt in follow und nienichnixnofollow? Follower folgen, also bin ich? Wer?

Mir bedeuten zehn Leser hier unendlich viel mehr, als 1.593 follower beim Twitteriekieeee. Den Links in verlinkten Link-Links gefolgt poppen schnell Dutzende von Tabseitenblogindexcontents auf in den unendlichen Weiten des Infooverkills. Das also ist die x-te Kommunikationsrevolution. Guten Appetit beim Genuss Deiner Kinder. Knalltüten für rückläufige Satzfetzen befinden sich unter den Tastaturen, beim Mac im Handschuhfach.

Aufmerksamkeit um jeden Preis, graue (Woll)Mäuse mutieren zum (Stuben)Tiger. Virtuell gesehen (?). Genau: Eingefleischte Veganer. Voll im Leben stehen. Wenn ich einem voll im Leben stehe, bringt mir das 10 Jahre. Minimum. Mit anschließender Sicherheitsverwertung. Ich schweife ab.

Blogs mit zehn Einträgen des Autors täglich, bei Foren ähnlich: ein handgedengelter Satz ohne Stellungnahme oder Wertung, Doppelpunkt und Zitat ungekürzt, gerne auch ein YouTube-Filmchen. Cut’n paste als Merkmal einer ganzen Generation Unsichtbarer. Ranking schinden. Offen in alle Richtungen. Nicht festlegen. Wenn festlegen, dann anonym. Ja, Herr/Frau Chef(in), ich verfüge über eine Meinung – nein, besser nicht. Keine Meinung. Meinung? bäh, mach’s weg.

Aber SMS ist komunikativ. Gute Güte, wieviele Stunden habe ich verbracht, Ironie in einer SMS verärgerten Empfängern zu erklären, Mißverständnisse aus der REALEN Welt zu schaffen, Gespräche, die es ohne SMS nie gegeben hätte. Wäre doch schade. Gut, das wir darüber gesprochen heben. Besser: gesimst. Am besten: getwittert.

twitteriekieeee…

Und sonst? Habe ich endlich dank eines Twitterlinks eine Software gefunden, mit der diese blöde Feststelltaste deaktiviert werden kann, um meine dickfingrigen Groß- und Kleinschreibungsprobleme zu beseitigen.