Vodafone kauft Arcor. Meine Rechnungen bekomme ich nun auf Vodafone-Papier und zahle auf ein? Klar, Vodafone-Konto. Monate später ruft mich eine freundliche Mitarbeiterin von Vodafone an, und fragt, ob ich Telekomkunde sei. Nun, nicht ganz. Nach meinem Outing als Tochterkunde fragt mich Mutterverkäuferin mit Augenglanz in der Stimme, ob ich nicht zu Vodafone wechseln wollen würde, ich könne Geld sparen und es gäbe für Wechselwillige für ein Jahr eine Zusatzersparnis von 10 zu der Ersparnis von monatlich 4,50 trotz Upgrade auf 16 Mbit Downloadpower. Jaaaaaaaaaa. Ruft nun demnächst eine freundliche Arcor-Mitarbeiterin an mit der Einstiegsfrage, ob ich Telekom Kunde sei? Um mir dann einen Wechsel von Mutter zu Tochter wegen Rabatt, Einstiegsjahressonderpreis und Upgrade des Downloads auf Warp 3? Nach wie viel Gesprächen bekomme ich rein rechnerisch für jeden Anruf Geld und habe die Downloads auf meinem Rechner, bevor ich daran dachte, sie herunterzuladen?
Fehlt noch, dass demnächst ein Bankfuzzy der Commerzbank mit einem Aktienschnellpaket und eine Fischfond auf der Matte steht, der mir eine Kommunalobligation anbietet, wenn ich zu seinem Institut wechsele, von der Dresdner Bank. Dem Schleuderschnäppchen der Allianz, nachdem allen erpreßbaren Bestandskunden deren Versicherungen verdreht wurden, egal, ob sinnvoll oder nicht. Zum Glück ist der Chrysler-Krug an mir Daimler-Fahrer vorbei gegangen, ohne sich zu erbrechen, mein W201 wird im April 28, ein Alter was vom Chrysler höchstens ein Satz Radkappen schafft, original-vakuumverpackt, schockgefrostet und bei konstant 28% Luftfeuchtigkeit zwischen Grabtüchern aus dem Zweistromland und einem mumifizierten Alpenbewohner aus grauer Vorzeit gelagert. Im Ernst, wer die Bedienelemente eines Herdes hinter die Heizplatten setzt, sich von den eigenen Audis im Rückwärtsgang überfahren lässt und Abtreibungsärzte erschießt statt die verursachenden Junkies und Vergewaltiger, der muss sich ein wenig Spott gefallen lassen. Noch. Denn seit September wird zurückgewesterwellert. Das haben wir nun davon.
Während mein Instinktzapfen beim Anblick niedlicher Nackedeis in aufrechte Wallung gerät, ist vermehrte Schwellkörperaktivität bei Anlegern und Aktionären offenbar nur zu verzeichnen, wenn dank ihrer schmutzigen Fantasie das Finanzamt nackig und aller Taschen ledig durchs Weltbild hüpft, während sie samt Brut all die verfallenden Herrlichkeiten nutzen, die eine Restgesamtheit dank billigerer Telefontarife, Schiebewurst und Peter Zwegert einst schufen, immer weniger schaffen und mittlerweile drauf schiffen. Aber ich schweife ab…
Natürlich hat Vodafone ein Konzept, das hinter diesem scheinbar sinnlosen Abwerben steht: Arcor ist aufgekauft und wird als Marke wohl verschwinden. Dann aber könnten alle Arcor-Kunden leicht den Anbieter wechsel – dann doch lieber gleich zu Mutti in’s gemachte Nest. Doch, ja, die Wirtschaft denkt. Denkt man. Manche. Einige. Besonders Banken. Das aber denken nur noch Banker. So sie denken. Und Angelo Merkel, unser Kandisbunzler. Wenn sich Scheffler und Continental verschluckt, Zahlungsinkontinenz auf niedrigstem unternehmerischen Niveau. Wer bietet weniger? Opelpoker mit feuerverzinkten Karten? Wiedekings Gröfaz-Phantasterei zu eigenen Gunsten? Das Gesundschrumpfen der ‘Masters of the Universe’ auf Amöbengröße? Aber als grundsolider Handwerker, als florierendes mittelständisches Unternehmen einen Kredit zur Ausweitung des Geschäfts inklusive zusätzlicher Arbeitskräfte und Ausbildungsbildungsplätzen zu erhalten, das ist leider vollkommen unmöglich. Das Risiko. Sie wissen schon. Was allein mit den Milliarden Stützeuros für “Not”-leidende Banken, die umgehend einen nicht unerheblichen Anteil ohne mit der Wimper zu zucken für Abfindungen und Boni ausgaben, an Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven geschaffen hätte werden können – besser nicht daran denken. Wer die Unterrichts- und Ausbildungssituation in diesssem unssserem Lande sieht, kommt allerdings schnell zum Schluss, dass das Denken per se nicht unbedingt erwünscht sein kann.
Moral von der Geschichte? Möglichst nichts ändern. Ein Kartenhaus bringt den meisten Spaß, wenn es zusammenfällt. Pardauz.
Nackig in die Wirtschaft bringt’s…