Wenn uns die Nacht den Morgen um die Ohren haut, ist ein neuer Tag ausgebrochen. Wie man so schön sagt: Es graut dem Morgen! Mir auch. Hartnäckige Geräuschemission durch Singvögel. Auf dem angrenzenden Friedhof wird die Totenruhe durch Rasenmäher gestört. Ich bin noch nicht tod, fühle mich aber so und freue mich auch nicht darüber. Vor dem Wecker aufwachen ist wie Mehl lutschen, weil das Brot noch nicht fertig ist, wie ein vorzeitiger Orgasmus beim Handkuss. Aufwachen ist kein Orgasmus. Aufwachen ist wie Mehltau in den Gliedern. In allen Gliedern. Nur mein Geschlechtsteil gibt sich allmorgentlich patriotisch und steht stramm. Immerhin. Ich kann damit nichts anfangen und möchte Kaffee. Schneller. Ich bekomme aber keinen Kaffee, weil ich derjenige bin, der ihn macht. Täglich. Sehschlitze bewahren Restmüdigkeit. Nebenan erwacht der Fernseher. Auch vor dem Wecker. Rückzug abgeschnitten. Die Blase drückt jetzt auch. 1:0 im Kampf gegen Schwellkörper. Gott sei Dank. Strukturiert denken. Jetzt. Das mit Traum durchmischte Chaos im Kopf ordnen. Klopapier ist durchgeschlüpft und wartet woanders. Frage an Radio Erewan: Kann ein Mann eine Frau im Laufen vergewaltigen? Antwort: Im Prinzip ja, aber Frau mit Rock hoch läuft schneller als Mann mit Hose runter. Praxisexperiment. Das Lachen bringt mich zu Fall. Zufall? Morgenkoma. Dann endlich Spuren verwischen. Umstrukturieren. Ab Mittag funktionieren Kaffeemaschinen denkbar einfach. Davor sind Handlungsabläufe Glücksache. Ich trinke Tee und vergesse die Schweinerei. Aber Vorsprung durch Technik: Kleidung liegt vorsortiert. Besonders im Winter. Wenn Hosenbeine UND Ärmel lang sind. Der Himmel pennt auch noch und hat sie eine grauweiße Decke über die Planeten gezogen. Gut so. Vorsichtig öffnet das zweite Auge. Ich hasse Tee. Im Zimmer rennen irgendwelche Nackten durch den Regenwald. Sollen sie. Der Hund riskiert kein Auge. Buntbarsche tasten sich durch die flackernde Phoenix-Dämmerung. Sie sitzt da wie Buddah und verlangt Kaffee. Da war doch was… Ach ja, in diesem lebensfeindlichen Milieu wird aus dem Morgenständer ein Durchhängerchen. Oder so.