Es muss nicht immer Montag sein. Ich plädiere schon lange für eine Gleichstellung misslicher Tage, unabhängig ihres Status innerhalb der Woche. Mein Vorschlag lautet daher: 1. Montag, 2. Montag, 3. Montag . . . 7. Montag. Damit ist vom Tisch, wann die Woche beginnt. Obwohl… Wer darf der erste Montag, wer muss der letzte sein? Nur Montag? Die Lösung! Wir haben uns an einem Montag kennen gelernt. Oh, nett, wir auch! Montag ist der beste Tag für Bretonische Fischsuppe, montags aber gibt es Suppe. Immer. Die wird dann an Bedürftige in den nun leer stehenden Kirchen verteilt. Jeden Montag. Natürlich. Gottes Bodenpersonal in die Produktion! Aber flagranti!
Heute ist also Montag, der 19. Dezember, obwohl auch Unsinn ist, denn ich bin 52 und nicht 17, die Erde als solche ist noch ein wenig älter, zumindest ist es also nicht mein 17. Dezember, einigen wir uns also auf den 17. Tag im 2009. Dezember seit Christi Geburt. Ein echtes Montagskind übrigens. Wie ich. Obwohl ihm nicht die Filtertüten ausgingen und die Gastherme über Nacht nur noch 331 blinken wollte. Kontaktschwierigkeiten habe ich auch, was mich aber noch lange nicht davon abhält, anderen ordentlich einzuheizen. Noch lange nicht. Nescafé Cappuccino Choco, scharf erhitztes Wasser drauf, einen Mückenschiss Zucker und ein Hauch Milch, klingt wie eine Melodie aus der Küche von Bocuse, entpuppt sich aber als Rülpser aus dem Schlund von Fritten-Hannes. Vielleicht sollte das fade Pulver gleich mit solchem für Pudding von Prof. Dr. Oetker samt Tütensuppe aus dem Hause Maggi als Instantmenü an Halm von Stroh serviert direkt der Porzellanschüssel zur Endlagerung vorgelegt werden. Die Filtertüten, richtig.
Zehn Grad unter null schaffen optimale Voraussetzungen für den allfälligen Einkauf, da ist selbst der Blinkerhebel schwergängig wie eine Traktorschaltung – wenn denn die Türschlösser Zugang gewährt haben. Vorteil Raucher. Ich bin Nichtraucher, aber Gentleman. Immerhin.
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Der lässige – ähm – Gentleman fährt ganz dicht an den Pfeiler des Parkkartenschlitzes, um dann lässig durch halb geöffnetes Fenster selbige in selbigen flutschen zu lassen, locker und ohne Verrenkungen. Wenn denn dann die Fensterheber gegen ihren Frost und meinen Frust ansenken könnten. Wenn dann denn als Plan B die Fahrertür weit genug aufgehen würde. Wenn man alternativ wenigsten die fehlenden zwei Meter zurückfahren könnte. Wenn dieses dämliche Hupen nicht jeden Versuch der Selbstbefreiung kommentieren täte. Noch nie habe ich so viele Handys am AUGE gesehen wie bei meinem – geglückten! – Versuch, mich durchs Schiebedach ehrlich zu machen. Zum Horst sowieso.
Genugtuung, ist die Beute erst einmal zum heimischen Feuer geschleppt. Dem Hund ein unverdientes Leckerli, dem Kühlschrank Rechtfertigung seiner Existenz, dem Brotkorb knackigen Inhalt, Lesestoff, Süßstoff, Vierlagiges – Fingerfertigkeit und Fingerfarbigkeit, Sie erinnern sich… -, Weihnachtsplätzchenproduktionszubehör und…
…morgen früh werde ich dann Filtertüten besorgen. Im Zuge der – sagen wir mal vorsichtig – Montagsgleichstellung.