Fast wäre der Krach perfekt gewesen. Ein kleiner Artikel über Fisch – und der Cheffinnenhund geht leer aus. So etwas kann kurz vor Weihnachten in’s Auge gehen. Und zwar mächtig. Also schiebe ich den Cheffinnenhund – es ist IHRER – gleich hinterher. Was schwierig genug ist bei geschätzten 50 Kilo + Leergewicht. Ist er aber nie. Leer. Wasser schlurzen, Knochen knarzen – und zwar vom Eisbein bis zum Hühnerbein alles – Popkorn (nein, eben nicht poppen, aber dazu später) knacken – unsere liebevolle Bezeichnung für dieses Trockenfutter in Kügelchenform und allerlei Zwischendurchiges naschen, möglichst immer sind Zunge und Kiefer in Bewegung. Wenn er nicht gerade ein Nickerchen macht. Oder irgendwann ohne Vorwarnung mitten aus Schlummer oder Schmollposition aufspringt und spielen möchte. Und zwar sofort. Oder wieder Schmollposition. Bis Futternapfkontrolle.

Dieser Hunds- und Pfundskerl hört auf den Namen Sultan – und das tut er tatsächlich. Meist. In der Wohnung. An der Leine draußen oft. Ohne Leine draußen so gut wie nie. Die Hörbereitschaft nimmt proportional ab im Quadrat zur Entfernung von Frauchen. Und mir.

Ach ja, da war noch die Sache mit den Eiern. Die hat er noch. Angegrauter Rüde mit Machoattitude. Andererseits hat er die aber auch wiederum nicht. Trotz großem Interesse am Weiblichen ist er noch – sorry, Dicker – Jungfrau. Wird er wohl auch bleiben. Der Arme. Wir Armen. Mit ohne Eier irgendwie. Denn so bleibt nur klonen. Eigentlich. Aber das ist wiederum eine ganz andere Geschichte.

Einmal am Tag geht’s raus. Entleeren, Geruchszeitung lesen, Revier kontrollieren und bei Bedarf nachmarkieren, der Checker vor dem Herren, ja, das ist er. Aber wenn es in den Wald geht, besser noch, ans Wasser, dann ist es aus mit der Gemütlichkeit. Schwimmen, bis keiner mehr ein Stöckchen wirft. Stunden später. Stöckchen? Stock? Nichts ist interessant, solange es nicht mindestens frauchenlang ist und schwer wie ein Fels. Stundenlang. Noch Fragen? Ist der Waldausflug zu Ende, ist es das auch mit uns drei. Immer. Und dann? Siehe weiter oben…

Ein toller Wachhund ist er auch. Wann immer ein Nachbar in seine Wohnung möchte oder herraus, wird das kommentiert. Mit sonorer Stimme. Nur unsere Wohnung könnte kommentarlos ausgeräumt werden. Schnüffeln, mit Schwanzstummel wedeln, Leckerli kassieren – tragen helfen. Denn er kennt alle Menschen. Dieser Kampfhund, dieser verhinderte. Jedenfalls ist er das in den verstörten Augen mach unaufgeklärter ZeitgenossInnen. Frauchens Mischling. Halb Hund, halb Boxer, halb Rottweiler. Ein tolles Cocktail. Prost.

Und Fisch? Mag er auch….