Im tiefen Jammertal der grob gezimmerten Beziehungskisten und -kistchen.

Genug gejammert, Leid geklagt, gewinselt, gewettert. Genug der Schuldzuweisungen, der gekrängten Eitelkeiten. Genug von unerfüllten Wünschen, zerstörten Träumen, geplatzten Illusionen. Leutz, es reicht. Es ist Zeit, aufzuräumen, Großreinemachen im Revier der Beziehungsverstörten Seelen und Seelinnen. Gestern die Wohnung, heute single.de, mit Lust geputzt…

Monat für Monat die ewig gleiche Beziehungssülze mit Selbstmitleidsremoulade und Seelenpellkartoffeln. Mit dieser schwer verdaulichen Einheitsmahlzeit muss Schluss sein. Mit gutem Beispiel voran: ich, Michael Marx, ehemals in weißer Rüstung unterwegs als Meister Propper zwischen verhuschten Seelen, jetzt als höchst ziviler Saubermann in Aufklärungsmission nicht wirklich undercover unterwegs. Geblieben sind die verhuschten Seelen. Ich bin kein Jammergotcha!

Nein, ich stehe auf gegen den Trend und bekenne mich. Zu einem leidenschaftlichen Verhältnis mit einer schwarzen Schönheit, eckig und kantig zwar, aber von kaum zügelbarem Temperament, eigenwillig, ein wenig zickig, immer individuell bis hin zur Verleugnung ihrer Herkunft, frech, nicht immer gefügig – und deutlich unter 18. Ganze 16 Jahre jung, klein, schmal, zierlich, voller Temperament, so lässt sie, diese schwarze, spanische Schönheit, mein Männerherz höher schlagen. Ich bekenne mich nun öffentlich zu dieser außergewöhnlichen Leidenschaft:

Marbella, schnuckeliges Töchterchen, niedlicher Bastard, adoptiert und reifer geworden im guten Hause SEAT, munteres Teufelchen auf allen Straßen, kleiner Kobold im knappen Gewand, ich habe dich weiland bestimmt nicht gesucht, doch du hast mich gefunden. Oben ohne, aus runden Äuglein mir lustig zwinkernd, erobertest du mich im fröhlichen Ton deines robusten Herzens. Du nahmst mich auf, nachdem ich liebevoll über deine schwarze Haut strich, botest mir Schutz und Wärme in dir, verwöhntest mich mit deinem Temperament, bist mir treu bis heute.

Unermüdlich eilst du für mich auf schmalen Socken über alle Pisten, bist genügsam und zuverlässig, so dass ich deine Macken verzeihen mag: die Kraft, die es benötigt, dich zu lenken, das unnötig haklige Bemühen, dich in die Gänge zu bekommen, dein Bocken, wenn dir kalt ist nach einer Nacht vor der Tür, deinen ungezügelten Durst nach edlem Tropfen. Marbella, alles das sei dir verziehen, dir, meinem schwarzen Perlchen von der iberischen Halbinsel, mit dem ich auch weiterhin dem schwarzen Bande folgen möchte: La Strada, kleine Zigeunerin.

Bis das der TÜV uns scheide.

Michael Marx,
nun mit schwarzer Perle und wundervoller Zauberfee…