Schön. Herbststimmung. Sanft durchweicht Sprühregen meine Übergangsjacke, während aufgeweichtes Herbstlaub das anheimelnde Gefühl von Schmierseife vermittelt, bemüht, auch die letzten Aufrechten der vergangenen Sommerzeit zu Fall zu bringen. Und zu Hause wird der Verbrauchsscheibe des Gaszählers langsam schwindelig. Kuschelzeit. Glühweinkater statt Pilsbierbirne. Kerzenschein lässt das Verblassen der gesunden Sommersolariumsbräune schamhaft vertuschen, das Zittern der Hände hat noch immer nichts mit der Raumtemperatur zu tun, bis zu neuen Vorsätzen hat es noch mehr als zwei Monate Zeit. Es Weihnachtet fast. Schon. Wieder. Für alle von der Krise suboptimierten (Verlierer ist ein Begriff auf dem Index) gibt es endlich Ostereier aus der jährlichen Überproduktion ganz billig, auch die sehen gut aus am Bäumchen aus dem heimischen Forst. Besinnlichkeit. Im Frühstadium. Mentalkrebs. Im Endstadium. Hertha BSC im Olympiastadi – um. Das reimt sich nicht. Das macht nichts. Herbst. Schon im Sommer Pillen gehamstert. Die müssen reichen. Bis zum Frühling. Bis auch mein Spargel wieder wächst. Bei Beelitz. Dies ist ein seriöser Blog. Auch und gerade im? Herbst.

Das Antlitz der Welt ist hässlich, wenn sie alle Blätter fallen lässt. Auch das letzte. Nackig. Rutschig. Unterkühlt. Es gibt Menschen, die mögen das. Reiseveranstalter. Pharmavertreter. Therapeuten. Spirituosenhändler. Energieanbieter. Ich bin keiner davon. Ich leide. Ich leide vor euch hin. Im Herbst. Im Winter. Bis zum Frühling. Wenn ich bis dahin komme. Seufz.

Und  nicht vergessen: die wärmsten Jäckchen sind die Cognäckchen. Herbstzeitlose. Jäckchen.