Wer den folgenden Text schon irgendwo gelesen hat, kann ihn nur dort gelesen haben, wo sich Menschen als ohne aktuelle temporäre Lebensabschnittspartnerschaft outen oder gerade im Begriff sind, diese dem eigenen Egotrip zu opfern, also im Prinzip sich dem erstgenannten Merkmal ebenso indirekt wie zielstrebig anzunähern. Den Server zu benennen wiederum könnte mich outen, obwohl es nichts zu outen gäbe außer der Tatsache, dass dieser Server ein treffliches Medium ist, meine Tippseleien Menschen zugänglich zu machen, die mich sonst – ganz zu Recht – niemals lesen würden. Wissenschaftlich bezeichnet man so etwas als Feldversuch…

Aber beginnen wir am Anfang.

Wie nennt man den Belag einer Autobahn? Heizdecke, richtig. Aber wir haben weiß. Während sich die Klimaerwärmung stinksauer die Palmwedel zaust, frier draußen beim Fensterputzen der Lappen fest – das hat er nun davon. Somit gilt auch 2010 für Bääärlin und Brandenburg: keine Blechschäden widerrechtlich abgestellter Fahrzeuge oder freilaufender Touristen durch herabfallende Kokosnüsse. Gott sei Dank. Apropos: im Februar 2004 habe ich meine Reifen gekauft, es sind also Winterreifen und letztlich ist Profil eine Sache der inneren Einstellung. Siehe single.de. Drei schieben und ich bin fein raus. Heckantrieb. Verstörte Menschen, fein paniert. Heute Abend parke ich woanders oder fahre früher. Besser später. Bei dem Wetter fällt silbergrau nicht auf. Die Sonne hat Bääärlin schon seit fast drei Wochen nicht mehr gesehen. Und es ist hübsch schattig geworden im Norden. Wenn der Hund schon anfriert. Beim pinkeln! Überall schauen gelbe Zapfen aus dem Schnee. Nur das Ordnungsamt hat’s schwer. Bei Kälte hilft ein Pitching Wedge, um das blitzschnell tiefgefrorene Häufchen elegant über den nächsten Zaun zu chippen – was nicht heißt, dass im Winter alle Träger von Golftaschen auch Hundebesitzer sind. Sollten sie aber.

ALLE reden übers. Wetter. Warum ausgerechnet ich nicht? Worüber denn sonst? Ist es etwa nicht erwähnenswert, wenn abstürzende Eiszapfen unvorsichtiger Weise nach UNTEN schauende Passanten in die Schneehaufen tackern, weil keine Schneebeseitigungsfirma Schnee beseitigt, sondern lediglich umverteilt und somit alle hilflos durch potentielle Abschussrinnen dackeln? Oder dass die Bahn AG den Eindruck entstehen lässt, der ganze Schnee stünde hochkant, anstatt zu liegen? Oder dass jeder Freund des Chausseebaumpökelns Streusalz im Baumarkt erhält, obwohl das würzende Salzen von Straßenland so nicht zulässig ist? OK, Gras darf jeder rauchen, solange er/sie sich nicht ans Steuer setzt – besitzen allerdings nicht. Eigenbedarfsregelung? Ach? Sie kiffen auch? Anders ist es mit Radarwarnern. Die darf zwar jeder besitzen – benutzen aber nicht. Könnte man da nicht vielleicht regulierend eingreifen? Nein? Aber ich schweife ab…

Das Wetter. Richtig. Eisplatten kann man nicht abspielen. Auch im Wald nicht. Drei Stunden hat die Feuerwehr damals gebraucht, meinem Onkel beim Aussteigen zu helfen, damals. Zum Glück hatte er den Fahrzeugschein dabei, das half, das Auto zu identifizieren. So konnte man auf den Fahrer schließen, ein Passfoto brauchte keiner. Tja, Winterfreuden. So war das Erbe schnell rum und der Sommer konnte kommen. Dieser lässt weiter auf sich warten. Und während sich Orthopäden die Hände reiben, versuchen wir, senkrecht zu bleiben. Schneepoker. Die karamellisierte Oberfläche ist tückisch: durchbrechen bis zum Hals oder auf die Fresse. In jedem Falle guckt der Hund interessiert von oben herab und will mitspielen. Den interessiert das triste Grau nicht, das sich wie ein alles lähmendes Leichentuch gelbschwarz über das Land legt. Er verhält sich wie alles Stimmvieh: Ihn interessiert der Inhalt seines Futternapfes. Mehr nicht. Und, wann Herrchen endlich aus dem Krankenhaus kommt. Was wiederum den Wähler nicht interessiert. Aber ich schweife ab…

Das Wetter. Richtig. Ratten, die es bis zum Container schaffen, leben im Paradies. Müllbehältnisse größer als eine ALDI-Tüte bleiben, wo sie sind, Bääärliner Entsorger pochen auf ihre Satzung, in der penibel beschrieben steht, dass kein Stäubchen das sanfte Rollen der Gefäße bis zum Wagen stören darf, schon gar nicht Schnee und Eis. Nun haben unsere fleißigen privaten Schneeumverteiler aber genau jene Müllentsorgungskübelpisten mit weißer Pracht verstellt. So stinkt das Problem zum Himmel, bis es taut – und dann erst recht. Nur, das Problem liegt ganz woanders: Erst, als die Straße nur noch Loipe war, entschied man sich, dem Schnee eine Abfuhr zu erteilen und schob ihn brav zur Seite, machte die Loipe zur Rodelbahn und blockierte so alles, was neben der Spur war. So auch Ausfahrten. Also die abgesenkten Bordsteinkanten, über die die sonst Müllcontainer rollten. Habe ich schon erwähnt, dass Straßenräumung und Müllabfuhr von einem Unternehmen geleistet werden gegen deftige Gebühren? Ein Schelm…

Ich würde gerne Abschweifen. Ohne das Röhren der hiesigen Platzhirsche zu provozieren. Ohne die Betroffenheitsmafia zu dargereichten Taschentüchern zu motivieren. Ohne die schweigende Mehrheit aus dem Wachkoma zu reißen. Ohne die kochende Volksseele eiskalt abzuschrecken. Ohne Schlüpfer auf die Bühne geworfen zu werden, von denen einer – gefaltet – einen Koffer füllen könnte. Ohne jede noch so irrwitzige Fehlinterpretation eines Satzes, wie: “… und da – ein Schuss an die Latte von Jimmy Hartwig!” kommentieren zu müssen, um nicht Gefahr zu laufen, als so arrogant angesehen zu werden, wie ich hier sein muss, um mir wenigstens die haarsträubendsten Vollpfosten vom Acker zu halten. Ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen, weil es genügt, ab und an einen Artikel zu schreiben in der Art, wie ich sie – genau genommen auch zu eigenen Erbauung – verfasse, weil ich damit ausreichend von denen Erreiche, die es zu Erreichen lohnt, denn nicht die Quantität falscher Claqueure ergibt die Summe meiner Freude, sondern die Qualität einiger weniger herzlicher Kontakte hier, für die es eine Freude ist, sich in die Tasten zu werfen und werfen zu lassen. So fliegen auch weiterhin Schneebälle an mir vorbei direkt auf keine Sticker und passieren – ohne Schaden zu hinterlassen, ein Profil, das genug aussagt für Menschen mit Interesse, den Spuren im Schnee zu folgen. Richtig.

Alle Wetter: Während in kalter Zeit weibliche Wärme vom Allzeithoch “Clooney-like, 32 Zentimeter, wohlhabend” zur Hitze gekitzelt wird, ist Mann mit diesem Infoluftstrom aus dem Süden abgestürmt und steigert sich – wie in aller Zeit – mit einem volatilen “F, 85D” zum verrichtenden Tornado. Der Himmel bleibt bis auf weiteres Merkelgrau, während ab Mitte nächster Legislaturperiode aus dem Westen laue Lüftchen in seichten Westerwellen in ganz Deutschland für vorübergehende trockene Heiterkeit sorgen wird. Die Gesamtwetterlage bleibt hoffnungslos, aber nicht ernst.