In Kaltensteinhausen machten Gerüchte die Runde und grüßten sich höflich, so sie aufeinander trafen. Ein Ratsherr sei durch Sturz zu Tode gekommen, die Opposition einem Schalganfall erlegen, dennoch tage der Rat noch immer, schon seit zwei Tagen sei hätte kein weißer Rauch mehr den Kamin verlassen. Kein weißer Rauch! Das malerische Städchen an der Grünen Strunz versuchte, die innere Unruhe zu überspielen, doch unübersehbar hing eine Wolke von Fragezeichen über Kaltensteinhausen, so dass sich selbst das örtliche Kreisblatt genötigt sah, ihren Reporter vor die Tore des Rathauses zu entsenden, wo dieser mit Klappstuhl und -Stulle bewaffnet saß und kleine Pulitzerpreise aus Ahorn schnitzte. Die Normalität hatte Hals über Kopf die Stadt verlassen, am hellichten Tage, so dass Nacht und Nebel ihr leicht verärgert nur noch das Nachsehen geben konnten.

Grundloff hatte unruhig auf seinem Teppich liegend geschlafen und von alledem nichts mitbekommen. Nichts mitbekommen vom Verkehrschaos in und um Allerloiblsreuth, nichts von der beginnenden Reisernte am Huang Ho, nicht, dass der Rat zu Kaltensteinhausen in einer Nachtsitzung beschloss, nicht das er, Gundloff, …

Gundloff?

G U N D L O F F !