Um dem geneigten Konsummierer/enten meines Tagebuchs eine adäquate Stärkung zur Lektüre zu bieten, habe ich mich entschlossen, mein geheiligtes Montagstoast öffentlich zu machen. Wenn alle sowieso schon in meinem Privatleben rumstochern können, sollen sie doch gleich auch noch die Gaumenfreuden mit mir teilen. Achtung: es könnten die Gefühle von Mitmenschen verletzt werden, die auf den Genuss von Fleisch-, Wurst und anderer Tierprodukte freiwillig verzichten, sowie die derer, die nicht freiwillig verzichten. Ich aber bin ein schlechter Mensch. Himmel.

Zum Toast.

Ausgangsmaterial ist ein so genanntes Toastie. Die gibt es von unterschiedlichen Herstellern – und solange eilfertige Mitarbeiter von Golden Toast nicht den Spendenknopf im Sekundentakt drücken, bleibt der Markenname unerwähnt;

  • Dazu gesellt sich eine große Scheibe gekochter Schinken,
  • eine große Scheibe mittelalter Gouda,
  • etwas Mozzarella,
  • frischer Schnittlauch,
  • Tomate,
  • Salz und Pfeffer sowie
  • ein Pott Kaffee, 100% Arabica, mit einem Schuss fettarmer H-Milch.

Zubereitung:

Während die Toastiescheiben im Toaster dehydrieren, zeichet ihr schon mal den Grundriss des Toastie – da reicht eine andere Scheibe, da dank maschineller Fertigung die Abweichungen zu vernachlässigen sind – je zwei Mal auf Käse und Schinken auf. Dann werden diese Umrisse mit einer handelsüblichen Haushaltsschere aus dem Schnittgut herausgetrennt, schließlich isst das Auge mit. Die Tomaten bitte quer zur Längsachse in feine Scheiben schneiden, drei Halme Schnittlauch in kleine Stückchen hacken und den Mozarella mit einem Eierschneider scheibieren. Salz und Pfeffer bereit stellen. Damit wären die Vorarbeiten abgeschlossen.

In der Zwischenzeit hat das Toastie im Toaster aufgegeben und eine leicht bräunliche Farbe angenommen.

Nun ist es an der Zeit, den Kaffee anzufertigen. Dazu entkalktes Wasser in der zum Verzehr benötigten Menge (zwei Tassen für einen Pott) in die Kaffeemaschine einzufüllen. Der nächste Schritt ist das Implementieren eines Kaffeefilters. Die gibt es von unterschiedlichen Herstellern – und solange eilfertige Mitarbeiter von Melitta nicht den Spendenknopf im Sekundentakt drücken, bleibt der Markenname unerwähnt. Pro Tasse Kaffe bitte einen gehäuften Teelöffel Kaffeepulver in den Filter füllen. Da wir einen Pott trinken wollen und dieser aus der Menge zweier Tassen besteht, nehmen wir? Richtig, zwei gehäufte Teelöffel Kaffeepulver. Den Kaffee können wir nun nach Betätigung des Startknopfes getrost seinem Schicksal überlassen.

Zurück zum Toastie. Nach dem die Ränder schön dunkel geworden sind, können wir diese – vorsicht, heiß! – entnehmen. Nach leichter Butterung können die beiden Hälften nun belegt werden? Falsch. Würden wir beide Hälften vor dem Zusamenklappen zu gleichen Teilen belegen, würde die jeweilige Belegung bei einem Ankippen auf einen Winkel von über 45 Grad verrutschen, im ungünstigsten Falle sogar herunter fallen. Also belegen wir nur die? Richtig, die untere Hälfte!

  • Toastie,
  • Buttersoße – nicht vergessen, das Toastie ist immer noch warm -,
  • 1 Scheibe Käse, handgemolken, alles andere wäre gemein,
  • 1 Scheibe Schinken, immer gemein, wenn, dann vom Bauer des Vertrauens,
  • 2 kleine Scheibchen Mozarella, siehe Käse (nebeneinander),
  • 2 Scheiben Tomate, kein Schnittwasser aus Holland (auch nebeneinander),
  • mit Salz und Pfeffer würzen,
  • das Petersiliehäcksel darüber streuen,
  • 2 Scheiben Tomate siehe weiter oben  (nebeneinander),
  • 2 kleine Scheibchen Mozarella , ebenso, (auch nebeneinander),
  • 1 Scheibe Schinken, ja ja, der Bauer…,
  • 1 Scheibe Käse, Hände vorwärmen vorm Melken!
  • als Deckel zu guter Letzt die verbliebene Toastihälfte mit der Buttersoße nach UNTEN auflegen und das Ganze etwas zusammen drücken, damit das Montagstoast auch in den Mund passt.

Das fertige Toast können wir nun auf einem Teller – auf Wunsch auch noch mit verbliebenen Mozarella- und Tomatenscheiben kreisförmig garnieren – anrichten und servieren.

Den mittlerweile komplett durch den Filter passierten Kaffee auf den bereits dem Pott beigefügten Milchschuss gießen und je nach Geschmack mit einer Priese Zucker abschmecken.

Guten Appetit mit diesem Rezept zum Montagstoast.

Aber denkt nicht, dass ich dieses Rezept veröffentliche, damit eilfertige Leser den Spendenknopf im Minutentakt drücken. Das muss schneller gehen!

Nachtrag: um Gauenfreuden auch eine größeren Personenkreis zu erschließen, könnte der Schinken alternativ durch dünne Scheiben Tofu, der Mozarella hingegen durch dünne Scheiben Tofu ersetzt werden. Oder Dinkelstreu. Oder so.